专利摘要:

公开号:WO1987004704A1
申请号:PCT/EP1987/000049
申请日:1987-02-03
公开日:1987-08-13
发明作者:Reiner Kopsch;Claus F. GÖSSWEIN;Henning Lutz;Michael Ball;Peter Hubert
申请人:Ergo Forschungsgesellschaft Mbh;
IPC主号:C07C69-00
专利说明:
[0001] Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung von Chlorogensaure
[0002] Die Erfindung betrifft ein vereinfachtes Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung von Chlorogensaure durch Extrak¬ tion von geeigneten pflanzlichen Rohstoffen und Aufarbei¬ tung des Extraktes.
[0003] K. Gorter, Liebigs Ann. 358, 327-348 (1908). K. Freuden¬ berg, Ber. 53, 232-239 (1920) sowie W. Plücker und W. Keilholz, Z. Lebensmittelunters, u. Forsch. 66, 200-238 (1933) haben Verfahren zur Gewinnung von Chlorogensaure beschrieben. Bei allen bekannten Verfahren ist der erste Schritt die Gewinnung eines Kalium-Coffein-Chlorogenatkom- plexes. Dieser wird nach unterschiedlichen Methoden gerei¬ nigt, z.B. durch mehrmaliges Umkristallisieren aus Etha- nol/Wasser oder durch Fällen mit Bleiacetat. Das Abtrennen des Coffeins aus dem gereinigten Komplex kann beispiels¬ weise durch Extraktion der wassrigen Lösung mit Chloroform erfolgen. Die Chlorogensaure wird anschließend durch Zusatz von Schwefelsäure gefällt und durch Umkristallisieren aus Wasser weiter gereinigt. Die Ausbeute an Chlorogensaure wird mit 1%, bezogen auf die eingesetzte Rohkaffeemenge, angegeben, was bezogen auf die im Rohkaffee enthaltene Menge an Chlorogensaure 'einer Ausbeute von ca. 20% ent¬ spricht. Andere Verfahren zur Gewinnung von Chlorogensaure beruhen auf einer Modifikation oder Kombination der früheren Verfahren. So beschreibt beispielsweise U. Fiedler, Arznei¬ mittelforschung 4, 41-45 (1954) ein Verfahren, welches eine 5 Kombination der Methoden von Freudenberg sowie von Plücker und Keilholz darstellt. Danach werden grüne Kaffeebohnen getrocknet und zerkleinert und danach zunächst mit Petrol- ether und anschließend mit heißem Wasser extrahiert, bis die Extrakte keine Chlorogensaure mehr enthalten. Die
[0004] -tO vereinigten Auszüge werden eingeengt und mit Bariumacetat gefällt. Anschließend wird das Filtrat mit Schwefelsäure genau neutralisiert, wobei gleichzeitig das überschüssige Barium entfernt wird. Aus dem neutralen Filtrat wird mit Hilfe von Bleiacetat die Chlorogensaure als Komplex abge-
[0005] 15 schieden, welcher mit heißem Wasser gewaschen und an¬ schließend nach Aufschlämmen in heißem Wasser mit Schwefel¬ wasserstoff zersetzt wird. Aus dem eingeengten Filtrat scheidet sich nach zwei- bis dreitägigem Stehen im Kühl¬ schrank der Kalium-Coffein-Chlorogenatkomplex ab. Aus dem
[0006] 20 Komplex wird das Coffein mit Chloroform entfernt und schließlich durch schwaches Ansäuern die freie Chlorogen¬ saure erhalten.
[0007] In Chemical Abstracts 73, 32171E (1970) wird ein Verfahren 25 wiedergegeben, nach dem die isomeren Chlorogensäuren durch Säulenchromatographie an Kieselsäuren und Elution mit einem Chloroform-Butanolgradienten eluiert werden. In Chemical Ab¬ stracts 89, 88927D (1978) ist die Extraktion von Chlorogen¬ saure aus einem wassrigen Extrakt grüner Kaffeebohnen durch 30 Anionaustauscher wie Dowex 44, Amberlite IRA 410 oder IRA 47 und Dowex 11 beschrieben.
[0008] Es ist deutlich, daß die vorbekannten Verfahren recht um¬ ständlich sind und keine hohen Ausbeuten liefern können. So 3 weit Chlorogens ure im Handel erhältlich ist, liegt ihr Preis demgemäß auch extrem hoch. Darüber hinaus wird nur 3-Chlorogensäure bzw. das Isomerengemisch angeboten, ein brauchbares Verfahren zur wirtschaftlichen Gewinnung der 4- bzw. der 5-Chlorogensäure ist bislang nicht bekannt. Der 5 Begriff 3-Chlorogensäure kennzeichnet die 3-Caffeoyl-China- säure und wird nachfolgend in dieser Bedeutung verwendet. Entsprechendes gilt für die vorliegend als 4- bzw. 5-Chlo- rogensäure bezeichneten Isomeren.
[0009] -10 Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung von freier Chlorogensaure oder von Salzen derselben zu ent¬ wickeln, bei welchem keine toxikologisch bedenklichen Hilfschemikalien erforderlich sind. Darüber hinaus soll das
[0010] *5 Verfahren gewünschtenfalls die Auftrennung in die drei Isomeren ermöglichen.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung von Chlorogensaure durch Extraktion von
[0012] 2o geeigneten (d.h. eine ausreichende Menge an Chlorogensaure enthaltenden) pflanzlichen Rohstoffen und Aufarbeitung des Extraktes, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Chlorogensaure mit Hilfe der Gelpermeations-Chromatographie an einem Molekularsieb aus einem vernetzten modifizierten
[0013] 25 Polysaccharid und insbesondere einem vernetzten Dextran aus dem Extrakt abtrennt und die Chlorogens ure und/oder den von Chlorogensaure befreiten Extrakt gewinnt.
[0014] Die Gelpermeations-Chromatographie an vernetzten modifi- 30 zierten Polysacchariden dient im allgemeinen der Auftren¬ nung von Substanzgemischen nach der Molekülgröße, d.h. die Moleküle erscheinen im Eluat in der Reihenfolge abnehmender Molekülgröße. Bei einer derartigen Auftrennung eines wass¬ rigen, Chlorogensaure enthaltenden Pflanzenextraktes war 3 demgemäß zu erwarten, daß die Chlorogensaure etwa in der Mitte des Elutionsspektrums und gemeinsam mit einer Reihe von Substanzen mit gleichem oder ähnlichem Molekulargewicht bzw. Molekülgrδße erscheinen würde. Überraschenderweise zeigte es sich jedoch, daß Chlorogensaure sich auf einem Molekularsieb aus insbesondere Dextrangel nicht ihrem Molekulargewicht entsprechend verhält. Erfindungsgemäß wur¬ de festgestellt, daß vernetzte modifizierte Polysaccharide und insbesondere Dextrane ein selektives Rückhaltevermögen für Chlorogensaure aufweisen, d.h., Chlorogensaure wird wesentlich länger festgehalten, als für deren Molekülgröße zu erwarten wäre.
[0015] Unerwarteterweise verläßt die Gesamtmenge der in dem Pflanzenextrakt enthaltenen Substanzen mit größerem und kleinerem Molekulargewicht als Chlorogensaure in einer breiten Fraktion die Trennsäule und die Chlorogensaure wird selektiv zurückgehalten. Sie ist durch weiteres Eluieren in einer relativ reinen und sauber abgetrennten Fraktion erhältlich.
[0016] Ein besonders geeignetes Material zur Auftrennung sind Gele von vernetzten Dextranen, wie sie beispielsweise unter der
[0017] Bezeichnung SEPHADEX^" vertrieben werden. Erfindungsgemäß zeigte es sich ferner, daß die Trennschärfe mit steigendem Vernetzungsgrad des verwendeten Dextrangels ansteigt; d.h., bei vorgegebener Säulenlänge wird mit höher vernetztem Dextrangel eine schärfere Trennung erreicht als bei Verwen¬ dung eines Gels mit niedrigerem Vernetzungsgrad. Als Hinweis auf den Vernetzungsgrad eines Gels kann dessen Quellfähigkeit dienen. Letzere sinkt mit steigendem Vernet¬ zungsgrad. So werden beispielsweise zur Herstellung von 100 nl gequollenem Gel 20 g Trockenmaterial von SEPHA- DEX8 G 25 benötigt, während zur Herstellung des gleichen Gelvolumens 40 g des erheblich höher vernetzten SEPHA- DEÄ G 10 erforderlich sind. Die geeignete Arbeitstemperatur für die Auftrennung liegt im Bereich von etwa 10 bis 80°C, wobei normalerweise Raum¬ temperatur bevorzugt- ist. Üblicherweise werden wässrige Pflanzenextrakte für die Auftrennung verwendet. Das Elu- tionsmedium kann somit ausschließlich aus Wasser, aber auch einem Gemisch von Wasser mit beispielsweise Alkoholen bestehen. Durch die Wahl des Lösungsmittelgemisches läßt sich die jeweils gewünschte Polarität des Lösungsmittel¬ systems beeinflussen.
[0018] Erfindungsgemäß umfaßt der Begriff "Chlorogensaure" sowohl die freie Säure als auch deren Salze. Bei pH-Werten, wie sie sich in wassrigen Pflanzenextrakten einstellen, dürfte die Chlorogensaure überwiegend in Salzform vorliegen. So beträgt der pH-Wert eines wassrigen Heidelbeerblätter-Ex¬ trakts ca. 3,8 und derjenige eines Rohkaffee-Extrakts etwa 5,5.
[0019] Soll im wesentlichen freie Chlorogensaure nach dem erfin- dungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, so muß der pH-Wert des Extrakts entsprechend gesenkt werden. Es wurde festgestellt, daß sich freie Chlorogensaure durch vernetz- tes Dextran leicht und in verhältnismäßig reiner Form abtrennen läßt, wenn man den pH-Wert des Pflanzenextraktes auf etwa 2 bis 2,8 bringt. Es ist dabei nicht wesentlich, welche Säure zur Erniedrigung des pH-Wertes zugesetzt wird. Mineralsäuren wie Salzsäure und Schwefelsäure haben sich als besonders geeignet erwiesen. Bei bestimmten Aufgaben¬ stellungen kann es günstiger sein, den erforderlichen sauren pH-Wert ohne Säurezusatz einzustellen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Extraktlösung mit einem Ionenaustauscher die Kationen entzogen werden.
[0020] Eine besonders gute Auftrennung wird erreicht, wenn man mindestens zwei Dextrangele von unterschiedlichem Vernetzungs- grad verwendet und den die Chlorogensaure enthaltenden Teil des Eluats des ersten Gels anschließend auf das zweite Gel gibt. Man verwendet dabei für die erste Auftrennung das Gel mit dem niedrigeren Vernetzungsgrad. Die stärker vernetzte Dextranmatrix mit einem niedrigen Quellungsgrad (z.B. SEPHADEX G 15) hat erfindungsgemäß ein besseres Auflö¬ sungsvermögen als eine weniger stark vernetzte Type (z.B. SEPHADEX G 25). Allerdings sind dies für die praktische Anwendung nicht die allein entscheidenden Größen. So erfordert das Auftrennen viskoser Lösungen ein Gel mit günstigen Durchflußeigenschaften, wofür ein Dextran mit nniieeddrriiggeerreemm Vernetzungsgrad (wie SEPHADEX G 25 coarse) gut geeignet ist,
[0021] Es wurde weiterhin festgestellt, daß sich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der oben genannten Ausführungsform, d.h. ebenfalls bei etwa pH 2, auch die Isomeren der Chlorogensaure auftrennen lassen, wenn man eine ausreichend lange Molekularsieb-Säule verwendet, da dann die isomeren 5-, 4- und 3-Chlorogensäuren in dem Eluat nacheinander erscheinen und getrennt aufgefangen werden können. Es lassen sich auf diese Weise weitgehend reine Präparate der einzelnen Isomeren gewinnen.
[0022] Soll die Chlorogensaure in Salzform nach dem erfindungs¬ gemäßen Verfahren abgetrennt und gewonnen werden, so kann bei dem natürlichen pH-Wert des wassrigen Pflanzenextraktes gearbeitet werden. Dies hat den Vorteil, daß die von dem Chlorogensäuresalz befreiten Extrakte unverändert bleiben und im Lebensmittelbereich weiter verwendet werden können.
[0023] Allerdings wird bei dieser Ausführungsfor des erfindungs¬ gemäßen Verfahrens eine geringere Trennschärfe erzielt, als dies bei der Trennung und Gewinnung freier Chlorogensaure aus einem angesäuerten Extrakt der Fall ist. Demgemäß kommt bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäß festgestell¬ ten Verbesserung der Trennschärfe mit steigendem Vernet¬ zungsgrad des verwendeten Gels erhöhte Bedeutung zu.
[0024] Wie in Figur 1(a) bis (c) dargestellt, ist die Trennschärfe bei vorgegebener Säulenlänge sowohl eine Funktion des pH-Wertes des aufzutrennenden Pflanzenextraktes als auch des Vernetzungsgrades des verwendeten Dextrangels. Aus entcoffeiniertem Rohkaffee-Extrakt wurde die Chlorogensaure jeweils sowohl ohne Ansäuern des Extraktes bei dem natür¬ lichen pH-Wert von 5,6 als auch nach Ansäuern bei pH 2,5 an den SEPHADEXR Gelen G 25, G 15 und G 10 abgetrennt, wobei G 25 (Figur 1(a)) den niedrigsten und G 10 (Figur 1(c)) den höchsten Vernetzungsgrad aufweist. Es wurde ansonsten unter konstanten Bedingungen gearbeitet, wobei das Gelvolumen 150 ml, die Fließgeschwindigkeit 150 ml/h und die Tempera¬ tur 25 C betrug. Das Eluat wurde mit einem Leitfähig¬ keitsdetektor kontrolliert. Es wurden jeweils 20 ml eines Extrakts mit einer Trockenstoffkonzentration von 20 g/100 ml auf die Säulen aufgetragen. Wie Figur 1(a) zeigt, wird bei einem pH-Wert von 2,5 bereits mit dem niedrig vernetzten
[0025] SEPHADEX R4 G 25 eine deutliche Abtrennung der Chlorogensaure erhalten, während bei pH 5,6 die Peaks noch stark überlap¬ pen. Demgegenüber wird bei Verwendung des höher vernetzten Gels G 15 auch bei dem nicht angesäuerten Extrakt eine nahezu vollständige Abtrennung der Chlorogens ure von den übrigen Bestandteilen ^erreicht (vgl. Figur 1(b)). Bei Verwendung von SEPHADEX G 10 (vgl. Figur 1(c)) tritt auch bei dem nicht angesäuerten Extrakt durch die beginnende Differenzierung der einzelnen Isomeren eine verbreiterte Basis des Chlorogensäurepeaks auf. Bei pH-Werten oberhalb von 2,8, wie sie sich gewöhnlich bei der Herstellung wässriger Pflanzenextrakte einstellen, werden demgemäß vorzugsweise höher vernetzte Gele wie beispielsweise SEPHA- DEX G 15 und noch höher vernetzte Gele eingesetzt. Selbstverständlich kann die Trennschärfe bei der Gewinnung von Chlorogensäure-Salzen aus Pflanzenextrakten mit pH-Wer¬ ten oberhalb von 2,8 auch bzw. zusätzlich durch eine Steigerung der Säulenlänge erreicht werden.
[0026] Die Chlorogensaure bzw. deren Isomere können in den einzelnen Eluat-Fraktionen durch Hochdruckflüssigkeits¬ chromatographie (HPLC) analysiert werden. Auf diese Weise kann für ein bestimmtes Säulenmaterial und eine gegebene Säulenlänge festgestellt werden, welche Eluatfraktionen die Chlorogensaure enthalten und inwieweit die Begleitstoffe enthaltende Vorlauf abzutrennen ist. Aus den die Chlorogen¬ saure enthaltenden Eluatfraktionen kann erstere auf übliche Weise, besonders schonend beispielsweise durch Gefrier- trocknung isoliert und als Festsubstanz gewonnen werden. Die die Begleitstoffe enthaltenden Fraktionen können ent¬ sprechend behandelt werden, um einen von Chlorogensaure freien Pflanzenextrakt zu gewinnen.
[0027] Als Ausgangsmaterial eignen sich pflanzliche Rohstoffe, welche Chlorogensaure in ausreichender Konzentration ent¬ halten. In der nachfolgenden Tabelle sind die Chlorogen- säuregehalte verschiedener Pflanzenmaterialien zusammenge¬ stellt, wobei die quantitative Analyse anhand HPLC durchge- führt wurde.
[0028] Tabelle 1
[0029] Pflanzenmaterial Chlorogensaure (% i. r. )
[0030] Grüne Kaffeebohnen 5,0
[0031] Heidelbeerblätter 3,8
[0032] Mate-Tee 3,7 Holunder-Blätter 2,4
[0033] Virginina-Tabak-Blätter 1,4 Weißdorn-Blätter 0,6 Ahorn-Blätter 0,3 Geißblatt-Blätter 1,4 Geißblatt-Früchte 5,0 Mahonia-Früchte 1,6 Apfel - unreife Früchte 0,5
[0034] Gegenüber den bislang bekannten Verfahren bietet das erfindungsgemäße eine Reihe von Vorteilen. Das Verfahren ist wesentlich einfacher, da es weniger Verfahrensschritte und nur geringen apparativen Aufwand erfordert. Besonders wesentlich ist, daß die im pflanzlichen Rohstoff enthaltene Chlorogensaure weitgehend vollständig isoliert und gewonnen werden kann. Wichtig ist ferner, daß das Verfahren nicht auf coffeinhaltige Ausgangsmaterialien wie grüne Kaffee¬ bohnen beschränkt ist, sondern daß auch andere preiswertere Rohstoffe eingesetzt werden können.
[0035] Es besteht die Möglichkeit, das Verfahre'n semikontinuier¬ lich durchzuführen, da die Trenneigenschaften des Moleku¬ larsiebs offensichtlich sehr lange erhalten bleiben. So zeigte z.B. eine mit vernetztem Dextran gefüllte Säule auch nach über 100 Durchgängen unverändert reproduzierbare Eigen¬ schaften. Ein Durchgang besteht jeweils aus - Auftragen des Extrakes,
[0036] - Eluieren der Begleitstoffe,
[0037] - Eluieren von Chlorogensaure und Spülen.
[0038] Unmittelbar an das Spülen des Gels kann der nächste Durchgang angeschlossen werden. Bei Verschmutzung der Säule kann die Füllung mit einfachen, im Stand der Technik bekannten Mitteln gereinigt werden. Schwebstoffe, die den Durchlauf verschlechtern, können durch Aufrühren des Gels in Wasser abgeschwemmt werden. Vom Gel festgehaltene Farbstoffe können mit 0,2%-iger Natronlauge im Durchlauf entfernt werden, ohne daß dadurch das Trennverhalten beeinflußt wird. Zur näheren Erläuterung der Erfindung sollen die nachfolgenden Beispiele dienen.
[0039] Beispiel 1
[0040] Gewinnung von freier Chlorogensaure aus Heidelbeerblättern
[0041] Zur Erzeugung von 175 ml Gel wurden 35 g vernetztes Dextran (SEPHADEX^ G 25 coarse) mit einem Überschuß an Wasser über Nacht gequollen. Das so erhaltene Gel wurde in eine Säule überführt und zwischen zwei Adaptern fixiert.
[0042] 50 g Heidelbeerblätter (Herkunftsland UdSSR) wurden mit 500 ml entmineralisiertem Wasser bei 80°C extrahiert. Der verdünnte Extrakt wurde filtriert und im Vakuum auf 25 ml eingeengt. Er enthielt 1,1 g Chlorogensaure und 9,0 g andere Extraktbestandteile. Mit 1*,25 ml 37%-iger Salzsäure wurde der pH-Wert des Extraktes von 3,8 auf 2,0 verschoben. Die Lösung wurde dann mit einer Schlauchpumpe auf die Trennsäule gegeben und nachfolgend mit Wasser bei einem konstanten Durchfluß von 100 ml/Std. eluiert. Mit einem Fraktionssammler wurde das Eluat in 25 ml Fraktionen getrennt.
[0043] In ihnen wurde mit HPLC der Chlorogensäuregehalt bestimmt. Figur 2 zeigt die HPLC-Fraktogramme in Abhängigkeit vom Elutionsvolumen. Es ist zu erkennen, daß die Fraktionen bis zu einem Elutionsvolumen von 200 ml keine Chlorogensaure enthalten.
[0044] Unter den gewählten Trennbedingungen befindet sich die Chlorogensaure im Elutionsvolumen zwischen 200 und 425 ml. Die ausgewählten Fraktionen wurden vereinigt, im Vakuum eingeengt und danach gefriergetrocknet. In den erhaltenen Trockensubstanzen wurde der Gehalt an Chlorogensaure nach Auflösen definierter Mengen in Wasser im Vergleich zu einem Standard mit HPLC bestimmt.
[0045] In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die erhaltenen Trocken¬ substanz-Mengen und die darin ermittelten Chlorogensäure-Ge- halte angegeben.
[0046] Tabelle 2
[0047] Elutionsvolumen Trockensubstanz Chlorogensaure
[0048] (ml) (mg) (%)
[0049] 200-250 670 40,9
[0050] 250-300 575 64,0
[0051] 300-350 345 78,1 Daraus ist zu entnehmen, daß die Präparate noch in unterschiedlichem Maße mit anderen Substanzen verunreinigt sind. Das ist auch bei der Betrachtung der HPLC-Peakbilder zu erkennen.
[0052] Die Chlorogensaure enthaltenden Trockensubstanzen wurden wieder in 25 ml Wasser aufgelöst, wobei sich ein pH-Wert von 2,3 ergab und mit 150 ml Gel (SEPHADEX"^ 15) gereinigt. Die Vorgehensweise war analog der vorher beschriebenen Trennung. Bei der zweiten Säule wurde die Chlorogensaure im Elutionsvolumen zwischen 650 und 1150 ml erhalten. Auch hier wurden ausgewählte Fraktionen zusammengefaßt, im Vakuum konzentriert und danach gefriergetrocknet. Die Trockenpräparate wurden wie vorher beschrieben auf ihren Reinheitsgrad untersucht. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 3.
[0053] Tabelle 3
[0054] Elutionsvolumen Trockensubstanz Chlorogensaure (ml) (mg) (%)
[0055] 650- 775 400 81,5
[0056] 775- 900 300 94,2
[0057] 900-1025 210 92,2
[0058] 1025-1150 85 85,0
[0059] Aus den Zahlen geht hervor, daß die Chlorogensaure ohne weiteres Umkristallisieren schon mit einem Reinheitsgrad von über 94% erhalten wurde. Figur 3 zeigt die HPLC-Fraktogramme der hergestellten Trockenpräparate aus verschiedenen Elutionsvolumina. Die HPLC-Peakbilder veranschaulichen die erzielte Reinheit der so hergestellten Chlorogensäure-Präparate.
[0060] Beispiel 2
[0061] Aufarbeitungsvarianten
[0062] Es besteht die Möglichkeit, mit entsprechend großen Säulen gleich im ersten Schritt zu höheren Reinheitsgraden zu gelangen, doch ist von Fall zu Fall zu entscheiden, welche Vorgehensweise sinnvoll ist. Entscheidend ist der Gehalt an Chlorogensaure im Ausgangsmaterial. Ist der Anteil der Chlorogensaure im Trockenextrakt kleiner als 10%, so ist es sinnvoller, mit zwei Trennsäulen zu arbeiten. Es ist hierbei nicht erforderlich, die Chlorogensäure-Lösung zwi¬ schen den beiden Säulenpassagen aufzukonzentrieren. Am effektivsten wird wie folgt vorgegangen: Der Pflanzenex- trakt wird als ca. 25%-ige Lösung durch die erste Säule geführt (z.B. SEPHADEX G 25 coarse) . Das zuerst austreten¬ de Eluat mit den Begleitsubstanzen wird ausgeblendet. Erst wenn die Chlorogensaure das Ende der ersten Säule erreicht hat, wird das Eluat direkt in die zweite Säule (z.B. SEPHADEX G 15) geleitet. Durch diese Vorgehensweise wird die zur Reinigung der Chlorogensaure vorgesehene zweite Säule nicht mit dem Hauptteil der Begleitsubstanzen be¬ lastet.
[0063] Beispiel 3
[0064] Trennung eines Chlorogensäure-Isomerenge isches
[0065] Für diesen Versuch wurden zwei Trennsäulen hintereinander geschaltet - eine Säule mit 175 ml SEPHADEX* G 25 coarse und eine mit 150 ml SEPHADEXR G 15. Es wurden 1,6g Chlorogensäure-Isomerengemisch in 10 ml H^O bei 40 C gelöst und die saure Lösung wurde mit einer Schlauchpumpe als Startzone in das Trennsystem gedrückt. Eluiert wurde mit Wasser bei einer Durchflußgeschwindigkeit von 75 ml/Std. Das austretende Eluat wurde 25 ml-weise fraktioniert und mit Hilfe von HPLC auf Chlorogensaure analysiert.
[0066] In Figur 4 sind die Konzentrationen der Chlorogensaure in Abhängigkeit vom Elutionsvolumen dargestellt. Es ist eine deutliche Trennung in die drei Chlorogensäure-Isomeren zu erkennen. Der Abstand der Chlorogensäure-Isomeren kann durch Verlängerung der Trennsäule weiter auseinander gezo¬ gen werden.
[0067] Beispiel 4
[0068] Gewinnung von Chlorogensaure in Salzform aus Rohkaffee ohne pH-Korrektur
[0069] 100 g entcoffeinierter Roh-Kaffee (Herkunftsland Columbien) wurden mit 300 ml entmineralisiertem Wasser bei 80°C extrahiert. Der erhaltene Extrakt wies einen pH-Wert von 5,6 auf. Die Lösung wurde anschließend auf 50 ml eingeengt. Die Extraktkonzentration betrug 22,5 g Trockensubstanz/100 ml. 20 ml dieser Lösungen wurden mit einer Schlauchpumpe in eine Säule mit 150 ml Gel (SEPHADEX^' G 15) gefördert.
[0070] Die Säule wurde mit Wasser bei einer Temperatur von 65°C und einer Fließgeschwindigkeit von 300 ml/h eluiert. Das
[0071] Eluat wurde in Fraktionen von jeweils 25 ml aufgefangen und der Chlorogensäuregehalt der Fraktionen mit HPLC bestimmt.
[0072] Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben. Es zeigte sich, daß die Fraktionen bis zu einem Elutions¬ volumen von 150 ml keine Chlorogensaure enthalten. In dem Elutionsvolumen zwischen 150 und 225 ml wurde Chlorogensaure (überwiegend als K-Salz) bereits im ersten Durchgang mit einem Reinheitsgrad von 70,7% erhalten.
[0073] Tabelle 4
[0074] Elutionsvolumen Trockensubstanz Chlorogensaure (ml) (g) (%)
[0075] 25-150 3,17 0 150-225 1,30 70,7
[0076] Die Ausbeute betrug 97,9% bezogen auf den Chlorogensäure- gehalt der eingesetzten Trockensubstanz.
权利要求:
Claims

Patentansprüche
Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung von Chlorogen¬ saure durch Extraktion von pflanzlichen Rohstoffen und Aufarbeitung des gewonnenen Extraktes durch Säulen¬ chromatographie, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorogensaure mit Hilfe der Gelpermeations-Chromatogra-^ phie an einem Molekularsieb aus einem vernetzten modifizierten Polysaccharid von den Begleitstoffen abtrennt und die Chlorogensaure und/oder den von Chlorogensaure befreiten Extrakt gewinnt.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Molekularsieb ein vernetztes Dextran verwen¬ det.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß man zur Gewinnung von im wesentlichen freier Chlorogensaure den wassrigen Pflanzenextrakt auf einen pH-Wert im Bereich von etwa 2 bis 2,8 einstellt.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gelpermeations-Chromatographie an mindestens zwei Dextrangelen von unterschiedlichem Vernetzungs¬ grad durchführt, wobei das erste Gel den niedrigeren Vernetzungsgrad besitzt, und den die Chlorogensaure enthaltenden Teil des Eluats des ersten Gels anschlie¬ ßend auf das zweite Gel gibt. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 3 oder 4 zur Gewinnung der isomeren 5-, 4- und 3-Chlorogen- säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Durchführung der Gelpermeations-Chromatographie in der letzten Stufe eine ausreichend lange Säule einsetzt, aus welcher die isomeren 5-, 4- und 3-Chlorogensäuren nacheinander eluiert und die Eluate getrennt aufgefan¬ gen werden.
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公开号 | 公开日
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优先权:
申请号 | 申请日 | 专利标题
DE19863603574|DE3603574C1|1986-02-06|1986-02-06|Verfahren zur Gewinnung von Chlorogensaeure|
DEP3603574.2||1986-02-06||
EP19870110394|EP0299107B1|1986-02-06|1987-07-17|Verfahren zur Abtrennung und Gewinnung von Dicaffeoyl-chinasäuren|DE19873762338| DE3762338D1|1986-02-06|1987-02-03|Verfahren zur abtrennung und gewinnung von chlorogensaeure.|
BR8705410A| BR8705410A|1986-02-06|1987-02-03|Processo para a separacao e obtencao de acido clorogenico|
AT87901048T| AT52076T|1986-02-06|1987-02-03|Verfahren zur abtrennung und gewinnung von chlorogensaeure.|
JP50110787A| JPH0798775B2|1986-02-06|1987-02-03|クロロゲン酸分離回収法|
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